Gedanken zum Advent

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Gedanken zum Advent

„O Messias, lang versprochen, dein Volk zu erlösen, komm!
Höre liebreich unser Flehen, nicht mehr zögre, komm, o komm!“
(Aus einem spanischen Weihnachtslied)

In den kommenden Wochen der Advents- und Weihnachtszeit kann man sie wieder hören, in Gottesdiensten, Adventsandachten, Weihnachtsoratorien und Christmetten, gesungen oder gesprochen, still gebetet oder imposant vertont: die Hoffnung auf das Kommen des Erlösers, des Messias. Die Hoffnung darauf, dass einst Gottes Sohn kommen wird, um die Menschheit von Elend, Not und Krieg, von Gewalt und Gräueltat zu befreien und endlich ein Friedensreich auf Erden zu errichten.

Diese Hoffnung ist so alt wie die Bibel. Doch so alt diese Sehnsucht auch ist, so unerfüllt scheint sie auch zu sein. Nicht nur in unseren Tagen, in denen die aktuellen kriegerischen Konflikte uns in Atem halten und anscheinend keine friedliche Lösung möglich ist. Zu allen Zeiten gab und gibt es die Bedrohung des Lebens durch Gewalt, Unterdrückung, Kampf und Zerstörung. Und immer wieder haben Menschen zu Gott gebetet und gefleht, das Elend doch zu beenden, dem Unheil zu wehren und Frieden und Gerechtigkeit zu bringen durch den erhofften Friedefürsten, den die Bibel ankündigt.

Nun könnte man fragen: Warum halten Menschen seit Jahrhunderten hartnäckig an dieser Hoffnung fest? Haben denn nicht Generationen von Menschen vergebens gewartet? Warum braucht sich die Hoffnung nicht auf?

Weil sie sich schon einmal erfüllt hat. Weil in einem kleinen Kind, dass in einem Stall in Bethlehem geboren wurde, der Heiland der Welt auf die Erde gekommen ist. Mit dem Kind Jesus ist eine neue Zeit angebrochen und der erwachsene Jesus hat sich als der erwiesen, den schon der Prophet Micha mit den Worten angekündigt hatte: „Er wird der Friede sein.“ (Micha 5,4)

Jesus hat Frieden gebracht in die Häuser und Herzen der Menschen, hat die Botschaft von Gottes großem Frieden, von seinem Schalom, verbreitet in Worten und Taten, in dem, wie er lebte und handelte. Und er hat versprochen, wiederzukommen und Gottes großen Schalom auf der Erde zu verwirklichen, einen allumfassenden nicht enden wollenden Frieden.

Diesem Versprechen vertrauen Christen bis heute. Diese Verheißung hält die Sehnsucht wach, auch gegen allen Augenschein. So bleibt die Hoffnung lebendig und ermutigt Menschen zu Taten des Friedens, ganz besonders in Zeiten von Krieg und Gewalt. Denn Menschen, die den Frieden herbeisehnen, werden immer auch Menschen sein, die den Frieden tun, die nicht untätig abwarten, sondern sich aktiv für Frieden und Versöhnung einsetzen.

So kann die uralte Ankündigung des Friedefürsten auch mich heute noch in Bewegung setzen. Denn ich bin überzeugt, Gott will, dass ich für den Frieden wirke, den er seinen Menschen verheißt. Und er erwartet, dass ich gefragt oder ungefragt von der Liebe berichte und in der Liebe handle, die von Gott kommt und in dem Jesuskind Gestalt angenommen hat und gewiss wieder annehmen wird.

Eine hoffnungsvolle und friedensreiche Advents- und Weihnachtszeit wünscht

Ihnen

Ursula Buchkremer

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