Mehr zur Evangelischen Stadtkirche Remscheid

 

In ihrer Vergangenheit war die Stadtkirche 400 Jahre an den Johanniterorden gebunden, beginnend mit der Schenkung der Kirche an den Orden zwischen 1173 und 1189. Das Johanniterkreuz im Steinboden des Eingangsbereiches erinnert an diese Geschichte. Unter den Johannitern wuchs die Gemeinde, und aus der ersten Kirche an diesem Ort, einem kleinen Saalbau, wurde eine spätromanische dreischiffige Kirche. Umrisse der Vorgängerkirchen, von denen man bei einer Ausgrabung im Kircheninneren Reste gefunden hat, kann man auf dem vor der Kirche liegenden Ambrosius-Vaßbender-Platz in Stein gemeißelt sehen. Dort wird mit aufgestellten Grabsteinen auf die Geschichte der Kirche als Grablege hingewiesen; dort befindet sich aber auch ein Stein, auf dem die verschiedenen Grundrisse der Stadtkirche ineinander gearbeitet worden sind.

Der Innenraum der Stadtkirche wird heute optisch von der Beckerath-Orgel bestimmt, die seit 1981 zu allen Gottesdiensten und vielen Konzerten erklingt. Sie hat 25 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Übereinanderordnung von Altar, Kanzel und Orgel war hier bereits seit 1753 zu finden und soll auf die drei wesentlichen Bestandteile des evangelischen Gottesdienstes – Abendmahl (Altar), Wort Gottes (Kanzel) und Lobgesang (Orgel) – hinweisen.

Genutzt wird in den Gottesdiensten aber inzwischen die Kanzel, die zusammen mit dem Taufbecken auf derselben Ebene wie der Altar steht. In diesem Altarbereich können wir noch ein Relikt aus alten Zeiten finden: Eine “Lavabo-Nische” mit Ablauf weist darauf hin, dass der Johanniterorden, auch nachdem in der Stadtkirche bereits lutherische Prediger ihren Dienst taten (der erste war Ambrosius Vaßbender), beim Wiederaufbau nach einem Brand (1723) trotzdem auf den kanonisch-liturgischen Richtlinien bestand und die rituelle Waschung der Hände ermöglicht werden sollte. Diese Lavabo-Nische ist bei der Renovierung 1979 wieder freigelegt worden.

Fensterbilder

Ein Blick auf die Fensterbilder der Stadtkirche lässt erkennen, dass jeweils eine alttestamentliche und eine neutestamentliche Geschichte gegenüberliegen und sich gegenseitig interpretieren. Sie wurden von Nikolaus Bette aus Essen gestaltet.

Vom Altarraum beginnend ist links das Abendmahl Jesu (Mt 26,20-29) zu sehen, wobei Bette, den Traditionen folgend, Judas, den Verräter, nicht mehr mit am Abendmahlstisch zeigt. Gegenüber ist die Speisung des Elia auf der Flucht (1. Kön 19,1-8) dargestellt.

Das zweite Bildpaar zeigt links Jesus bei der Bergpredigt (Mt. 5-7), den Blick uns zugewandt. Dem zugeordnet ist die Übergabe des Gesetzes an Mose, während das Volk bereits abtrünnig um das goldene Kalb tanzt (2 Mose 24,12-18; 32,1-10).

Das dritte Bildpaar zeigt die Kreuzigung Jesu, die neue Schöpfung, nach der Überlieferung des Lukas. Jesus ist noch am Kreuz den Menschen zugewandt (Lk 23,33-46). Das alttestamentliche Bild dazu ist die erste Schöpfung, wobei die beiden Schöpfungsberichte der ersten Kapitel der Bibel in ein Bild gefasst worden sind (1 Mose 1,1-2,24).

Die Fenster an der Turmseite zeigen die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten (Acta 1,8; 2,1-4) und die Berufung des Propheten Jesaja (Jes. 6,1-10). In beiden Szenen spielt das Feuer ein Rolle. Seit längerer Zeit bereichern Bilder von Hubertus Kirchgäßner zu den Tageszeiten die Innenwandflächen zwischen den Kirchenfenstern. Mit dem Eingangsbereich links beginnend ist es der frühe Morgen, der Mittag, der Nachmittag und die Nacht. 

 

In ihrer Vergangenheit war die Stadtkirche 400 Jahre an den Johanniterorden gebunden, beginnend mit der Schenkung der Kirche an den Orden zwischen 1173 und 1189. Das Johanniterkreuz im Steinboden des Eingangsbereiches erinnert an diese Geschichte. Unter den Johannitern wuchs die Gemeinde, und aus der ersten Kirche an diesem Ort, einem kleinen Saalbau, wurde eine spätromanische dreischiffige Kirche. Umrisse der Vorgängerkirchen, von denen man bei einer Ausgrabung im Kircheninneren Reste gefunden hat, kann man auf dem vor der Kirche liegenden Ambrosius-Vaßbender-Platz in Stein gemeißelt sehen. Dort wird mit aufgestellten Grabsteinen auf die Geschichte der Kirche als Grablege hingewiesen; dort befindet sich aber auch ein Stein, auf dem die verschiedenen Grundrisse der Stadtkirche ineinander gearbeitet worden sind.

Der Innenraum der Stadtkirche wird heute optisch von der Beckerath-Orgel bestimmt, die seit 1981 zu allen Gottesdiensten und vielen Konzerten erklingt. Sie hat 25 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Übereinanderordnung von Altar, Kanzel und Orgel war hier bereits seit 1753 zu finden und soll auf die drei wesentlichen Bestandteile des evangelischen Gottesdienstes – Abendmahl (Altar), Wort Gottes (Kanzel) und Lobgesang (Orgel) – hinweisen.

Genutzt wird in den Gottesdiensten aber inzwischen die Kanzel, die zusammen mit dem Taufbecken auf derselben Ebene wie der Altar steht. In diesem Altarbereich können wir noch ein Relikt aus alten Zeiten finden: Eine “Lavabo-Nische” mit Ablauf weist darauf hin, dass der Johanniterorden, auch nachdem in der Stadtkirche bereits lutherische Prediger ihren Dienst taten (der erste war Ambrosius Vaßbender), beim Wiederaufbau nach einem Brand (1723) trotzdem auf den kanonisch-liturgischen Richtlinien bestand und die rituelle Waschung der Hände ermöglicht werden sollte. Diese Lavabo-Nische ist bei der Renovierung 1979 wieder freigelegt worden.

Fensterbilder

Ein Blick auf die Fensterbilder der Stadtkirche lässt erkennen, dass jeweils eine alttestamentliche und eine neutestamentliche Geschichte gegenüberliegen und sich gegenseitig interpretieren. Sie wurden von Nikolaus Bette aus Essen gestaltet.

Vom Altarraum beginnend ist links das Abendmahl Jesu (Mt 26,20-29) zu sehen, wobei Bette, den Traditionen folgend, Judas, den Verräter, nicht mehr mit am Abendmahlstisch zeigt. Gegenüber ist die Speisung des Elia auf der Flucht (1. Kön 19,1-8) dargestellt.

Das zweite Bildpaar zeigt links Jesus bei der Bergpredigt (Mt. 5-7), den Blick uns zugewandt. Dem zugeordnet ist die Übergabe des Gesetzes an Mose, während das Volk bereits abtrünnig um das goldene Kalb tanzt (2 Mose 24,12-18; 32,1-10).

Das dritte Bildpaar zeigt die Kreuzigung Jesu, die neue Schöpfung, nach der Überlieferung des Lukas. Jesus ist noch am Kreuz den Menschen zugewandt (Lk 23,33-46). Das alttestamentliche Bild dazu ist die erste Schöpfung, wobei die beiden Schöpfungsberichte der ersten Kapitel der Bibel in ein Bild gefasst worden sind (1 Mose 1,1-2,24).

Die Fenster an der Turmseite zeigen die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten (Acta 1,8; 2,1-4) und die Berufung des Propheten Jesaja (Jes. 6,1-10). In beiden Szenen spielt das Feuer ein Rolle. Seit längerer Zeit bereichern Bilder von Hubertus Kirchgäßner zu den Tageszeiten die Innenwandflächen zwischen den Kirchenfenstern. Mit dem Eingangsbereich links beginnend ist es der frühe Morgen, der Mittag, der Nachmittag und die Nacht.